Surenbrücke

5.2 Aufstieg des Gewerbes

Absenkung des Sees

Das Gewerbe unterstand ebenfalls dem Grundherrn. Man nannte das Ehaften. Dazu gehörten Gewerbebetriebe wie Mühlen, Gasthäuser und Schmieden, Bäckereien und Trotten. Er überliess solche Ehaften Berufsleuten, welche diese Betriebe nun in eigener Regie führen konnten. Damit waren sie vor Konkurrenz geschützt.

Eine solche Mühle mit Mühleteich ist in Oberkirch erstmals 1260 erwähnt. Bereits 1430 wird sie als Erblehen genannt. Unter der Twingherrschaft von Luzern erhält der Müller eine Konzession vom Landvogt und wird damit zum festen Eigentümer der Mühle. Das machte den Müller über Generationen hinweg zum Unternehmer und mit der Zeit zum Eigentümer der Mühle. Er wurde zu einer einflussreichen Persönlichkeit, auch noch als die Landschaft zum Untertanengebiet der Stadt Luzern wurde. Die Oberkircher Mühle wurde dank ihrer günstigen Verkehrslage und der Nähe zur Stadt Sursee zu einer der grössten auf der Luzerner Landschaft. Die Mühle wurde zum Zentrum der handwerklichen und der Entwicklung des Dorfes.

Das Bild zeigt, wie der eigenmächtige Umgang des Müllers mit den Staurechten der Sure den Wasserstand des Sempachersee beeinflusste. Überschwemmungen führten zu Streitigkeiten mit den Anwohnern, insbesondere auch mit dem Städtchen Sempach. Das Wasser reichte oft bis zur Stadtmauer. Als 1758 – 1761 die Baselstrasse dem linken Seeufer entlang über Oberkirch nach Zofingen geführt wurde und Sempach ins Abseits geriet, eskalierten die Streitigkeiten. Der Müller hatte bei den „Gnädigen Herren von Luzern“ immer noch seine Fürsprecher.

Quelle: https://data.geo.admin.ch/ch.astra.ivs-nat/PDF/LU00010509.pdf