Anstossen, lachen, diskutieren, Baum pflanzen, gemeinsam Essen, Mitgebrachtes anbieten und dankend entgegennehmen, Plakate inspizieren, sich über Generationen, Herkunft, Quartiere und Parteien hinaus offen und entspannt austauschen, das alles machte das Dorfpicknick «morn z’Oberchöuch» vom 22. Mai 2022 aus. Dieses bildete den Abschluss des Projektes «morn z’Oberchöuch».

In der Projektskizze wurde morn z'Oberchöuch eingebettet in das Legislaturziel: "Alle Menschen in Oberkirch sollen sich als « Oberkircher, Oberkircherin» fühlen können; das Zusammenleben in den Quartieren ist gestärkt. Die soziale Teilhabe wird gefördert."

 

Das Projekt
Die meisten von uns sind in ländlichen Regionen aufgewachsen oder wachsen gerade dort auf. Wir identifizieren uns mit dieser Gegend, sie ist für uns Heimat. Hier lebt Innovation und Erholung, Kreativität und Tradition. Hier ist die Natur nah, hier gibt es meist einen guten Zusammenhalt. Das gilt insbesondere auch für Oberkirch.

Der Gemeinderat hat sich das Ziel gesetzt, mit der Bevölkerung zusammen Oberkirch als attraktive Gemeinde mit lebenswertem Lebensraum noch weiter zu stärken.

Dorfentwicklung, so auch in Oberkirch, ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Sie kann nur erfolgreich sein, wenn sich alle aktiv beteiligen und mit ihren Stärken einbringen, damit die grossen Potenziale einer Gemeinde noch besser zum Tragen kommen.

Mit dem Projekt «morn z’Oberchöuch» wollte der Gemeinderat die Ideen und Bedürfnisse in Bezug auf eine attraktive Dorfgestaltung und das Zusammenleben in Oberkirch kennen lernen. Den Gemeinderat interessiert es, die Ideen, Visionen, Vorstellungen, Befürchtungen und Hoffnungen in Bezug auf MORN Z’OBERCHÖUCH der Bevölkerung kennen zu lernen.

Die Bevölkerung wurde gebeten, ihre Vorstellung wie Oberkirch morgen aussehen soll, also von MORN Z’OBERCHÖUCH mitzuteilen. Wie sieht Oberchöuch in 10, 20 oder 30 Jahren aus? Wie sieht dann der Lieblingsplatz im Dorf, auf dem Leidenberg oder an der Sure aus? Wie stellen sich die Einwohnerinnen und Einwohner ihr Quartier vor? Was ist gewünscht, ein grosser Dorfplatz oder mehrere kleine Plätze? Wie sollen dieser oder diese aussehen?

Die (elektronisch) eingereichten Pläne, Skizzen, Collagen, Aufsätze, Briefe, Gedichte usw. wie unsere Dorf- oder Quartierplätze, Naherholungsplätz oder unser Zusammenleben «morn z’Oberchöuch» aussehen soll, wurden vom 13. – 22. Mai 2022 entlang der Luzernstrasse ausgestellt.

Dem Aufruf Anfang des Jahres, Ideen, Gedanken und Wünsche zu «morn z’oberchöuch» einzureichen, sind zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner gefolgt.

Bis am 31. März 2022 trafen 40 Beiträge von Einwohnerinnen und Einwohnern sowie 13 Beiträge der Schule Oberkirch ein: kreative, fantasievolle, originelle, futuristische wie auch rationale, naturgetreue oder schlichte Ideen waren dabei.

Der Ideenreichtum der Bilder, Gedanken und Inputs waren beachtlich; das Engagement der Oberkircherinnen und Oberkircher beeindruckend. Überzeugen Sie sich selbst.

 

Das Dorfpicknick
Am Sonntag, 22. Mai 2022 wurden alle Oberkircherinnen und Oberkircher, gross & klein, jung & alt eingeladen, sich zum grossen Dorfpicknick zu treffen.

Während des Dorfpicknicks bestand die Gelegenheit, sich über die eingereichten Ideen und Visionen zu «morn z’oberchöuch» auszutauschen. Gleichzeitig wurden für die 5'000 Oberkircher Einwohnerinnen und Einwohner 5 Bäume gepflanzt.

Apéro, Wurst vom Grill und Brot sowie Kaffee wurden durch die Gemeinde Oberkirch offeriert.

Getränke, Salat oder Kuchen für sich selbst oder für ein gemeinsames Salat- oder Kuchenbuffet brachten die Gäste mit.

Dem Legislaturziel « Oberkircher, Oberkircherin» fühlen können; das Zusammenleben in den Quartieren ist gestärkt. Die soziale Teilhabe wird gefördert." wurde an diesem Tag sicherlich Rechnung getragen.

Schon beim Apéro, musikalisch begleitet durch die Musikgesellschaft Oberkirch, hörte man da und dort. «Ah, du bist auch hier.» «Schon lange nicht mehr gesehen.» Das Gefühl von «hier gehöre ich auch dazu» mag in dem einen und dem andern aufgestiegen sein.

Nach dem ersten Anstossen bewegten sich rund 200 Personen zum Gletschergarten, wo 5 Bäume für die 5'000 Einwohnerinnen und Einwohner gepflanzt wurden. Der Gemeindepräsident betonte bei seiner Ansprache, dass die fünf Bäume auch für die Dorfgemeinschaft stehen, wie mehrere Bäume zusammen ihren Einzelnutzen vermehren und etwa als Ökosystem neue Funktionen übernehmen können, könne die Gemeinschaft Sachen vollbringen, die der Einzelne nicht im Stande zu machen wäre. Die Plauschmusik verlieh dem Akt einen würdigen Rahmen.

Nach einem kurzen Spaziergang trafen sich die Gäste auf dem Schulhausparkplatz zu Wurst und Brot. Mitgebrachte Getränke, Salat und Kuchen wurden hingestellt und/oder an den Tischen weitergereicht. Eine gemütliche Stimmung verbreitete sich über den ganzen Platz.

Und immer wieder trafen sich Leute bei den Plakaten. Der Ideenreichtum wurde bewundert sowie auch die Sorgfalt, mit welcher die Plakate produziert wurden. «Wo ist das?» hörte man zum Beispiel. «Interessant, hier soll ein Retentionsbecken stehen, andere wollen aber hier einen Spielplatz». Gerade diese Auseinandersetzung und diese Diskussionen wollten wir mit dem Projekt anstossen. Verschiedene Meinungen, Ansichten sehen und anhören ist die Grundlage jeder Weiterentwicklung. Insgesamt nahmen rund 300-400 Personen am Anlass teil.

Nach dem Anlass erhielt die Sozialvorsteherin diese Mailnachricht: «Ich möchte dir und dem ganzen Gemeinderat gratulieren und danken für den tollen Anlass gestern. Es war total gemütlich und schön, so viele bekannte Gesichter zu sehen und sich über Gott, die Welt und "Oberchöuch morn" austauschen zu können.» Besser könnte man den Anlass nicht zusammenfassen.


Abschluss
Noch vor den Sommerferien 2022 fand eine Koordinationssitzung statt, bei der der Gemeinderat darüber befand, welche Kommission, welche Abteilung oder welches Ressort der Gemeinde sich mit welchen Ideen «morn z’Oberchöuch» auseinandersetzen soll.

Die meisten Ideen wurden dem Bereich Bau und Infrastruktur zugeordnet. Dazu gehören Inputs und Ideen wie z.B. Flüsterbelag auf der Luzernstrasse, Velowege, Bootshafen, Schrebergarten oder Begegnungspark vor den Pflegezentrum Feld. Andere Themen wie z.B. ein Pavillion für die Zukunft oder eine Gedenkbüste für Hans Küng wurden dem Bereich Bildung und Kultur zugewiesen. die Ideen, die einem Bereich zugeordnet worden sind, werden bei der Bearbeitung übergeordneter Themen aufgegriffen, vertieft betrachtet und in den politischen Prozess einbezogen.

Weiter wurden Ideen präsentiert, die nach Ansicht des Gemeinderates nicht zum Aufgabenbereich der Gemeinde gehören. Hier hofft der Gemeinderat, dass sich eine Trägerschaft/Gruppierungen bilden, welche die Projekte wie z.B. den Bücherschrank, der Generationenträff, die Quartierbar angehen.

Es gab auch Ideen, welche sich auf fremdes Eigentum bezogen oder sie waren so visionär, dass sie nicht im Einflussbereich der Gemeinde stehen. Dazu gehört z.B. das Bemalen des Kirchenturms, die Untergrundbahn der Region.

Der Gemeinderat dankt allen, die Zeit und Arbeit investierten, uns auf Plakaten ihre Ideen und Vorstellungen zu «morn z’Oberchöuch» zu präsentieren. Unsere Themenspeicher sind voll. Was sich daraus ergeben wird, ist abhängig vom politischen Prozess und von gesetzlichen Vorgaben, welche viele Projektideen entscheidend beeinflussen dürfte.

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